URSPRUNG DER SCHOKOLADE

Der Ursprung der Schokolade liegt im geheimnisvollen Land der Olmeken und Mayas, das sich südlich vom heutigen Mexiko bis zur Küste Guatemalas am Pazifischen Ozean erstreckte. Mitglieder dieser alten Zivilisationen glaubten, dass der Kakaobaum den Göttern gehörte und dass seine Früchte ein Geschenk der Götter an die Menschen waren. Aus diesem Grund gab der schwedische Botaniker Linnaeus dem Kakaobaum viel später den Namen Theobroma cacao (theos – Gott, broma – Getränk; griechisch).

DIE ERSTEN SCHOKOLADENGETRÄNKE

Die ersten von den Mayas und Azteken zubereiteten Schokoladengetränke waren bitter, fettig und kalt. Das Getränk wurde durch Mahlen getrockneter Kakaobohnen gewonnen, die anschließend in Kürbistöpfe gegeben und mit Wasser übergossen wurden. Für die Mayas und Azteken war der Schaum der köstlichste Teil dieses Getränks. Die Mayas erzielten ein schaumiges Getränk, indem sie einen Topf mit Kakao hochhoben und dessen Inhalt in einen anderen Topf gossen.

DIE ENERGIE- UND WEISHEITSQUELLE DER AZTEKEN

Um das Jahr 900 verschwinden die Maya auf mysteriöse Weise und ihr Territorium wird von den Azteken bewohnt, für die Schokolade zu einer Quelle der Weisheit, Kraft und Energie wird. Der Kakaopreis war extrem hoch, für einhundert Bohnen konnte man einen Sklaven kaufen, für vier Bohnen ein Kaninchen und für zehn konnte man die Dienste einer Prostituierten in Anspruch nehmen. Die Schokolade wurde bei Kriegszügen an Soldaten verschenkt und für Reisezwecke in entsprechende Pastillen gepresst.

GETRÄNK DER HERRSCHER

Das erste bittere Kakaogetränk wurde ausschließlich für Herrscher und Adlige zu rituellen Zwecken zubereitet. Es wurde mit Haferflocken verwendet und manchmal mit Mais angereichert oder mit Chili gewürzt. Aus dieser Zeit (4. – 9. Jahrhundert) sind zahlreiche bemalte Gefäße mit dem Motiv der Kakaofrucht und Reste von Rückständen dieses Getränks erhalten.

DAS ERSTE SÜSSE GETRÄNK

Christoph Kolumbus und Cortez sind die ersten Europäer, die dem Kakao begegneten. Spanische Missionare erfinden neue Rezepte für die Zubereitung dieses wundersamen Getränks durch Zugabe von Zucker und Gewürzen. Sie rösteten, schälten und mahlten die Kakaobohnen, bis eine feine Kakaomasse entstand, die dann gut gesüßt und mit Zimt, Anis, Vanille oder Muskatnuss gewürzt wurde.

DIE ANKUNFT DER SCHOKOLADE IN EUROPA

Ende des 16. Jahrhunderts brachten die Spanier Schokolade nach Europa. In ganz Spanien eröffnen  Lokale zum Kakaotrinken – Chocolaterias –, die nachmittags besucht werden und mit einer Art doppelt gebackenem Toast – Pizzatosta – serviert werden, der in das Getränk getunkt wird. Lange Zeit wurde Schokolade in Europa nur als Medizin, als anregendes Getränk oder zur Zubereitung würziger Soßen an Höfen und in Adelskreisen verwendet.

DIE KAKAOPLANTAGEN

Spanische Kolonialisten errichten Kakaoplantagen in Mexiko, Ecuador, Venezuela, Peru, Jamaika, Haiti und der Dominikanischen Republik. Die Kakaobohnenproduktion breitete sich bald auf andere tropische Regionen mit feuchtem und warmem Klima aus, die den Anbau von Kakaobohnen begünstigten. Die Niederländer brachten sie nach Java, Sumatra, auf die Philippinen, nach Samoa und Indonesien, die Franzosen nach Brasilien und Martinique, die Portugiesen auf die Insel St. Thomas und Westafrika, die Deutschen nach Kamerun und die Briten nach Sri Lanka.

DIE ERSTEN TAFELSCHOKOLADEN

Die Herstellung der Tafelschokolade, wie wir sie heute kennen, begann Mitte des 19. Jahrhunderts dank der Erfindung der hydraulischen Presse. Aus gemahlenen Kakaobohnen wurde Kakaobutter gewonnen, die dann mit gemahlenem Kakao und Zucker vermischt wurde und die resultierende Paste wurde in Formen gegossen.

Dieses Herstellungsverfahren ist mit einigen Modifikationen bis heute erhalten geblieben.